So, jetzt einigermaßen wieder ausgeschlafen hier mal der Bericht:
Als blondie und ich Samstag gegen Mittag in Lohr angekommen sind waren Bumbe, Ice und jmk auf der Arcade-Stage schon wieder kräftig am abrocken, während Daniiceman und Bumbemann auf der Pro-Stage gerade das Drumkit aufgestellt hatten. Dabei erwies sich das fett gepimpte Roland überraschend als eine kleine Diva, es wollte fern der Heimat auf einmal keine Töne mehr ausspucken. Sowohl Tausch des Verstärkers als auch der Kabel oder Versuch mit einem Kopfhörer brachten keinen Erfolg, auch Recherche im Internet nach möglichen verstellten Einstellungen keine Lösung. Irgendwann schlug Dani dann beherzt einen Factory Reset vor et voila: Feinster Drumsound aus blondies Drum-Monitor. Ich hoffe es gibt jetzt nicht zuviel Ärger das Roland wieder mit der Konsole zu verheiraten...
Da die XBox noch nicht da war wurden also für den Soundcheck erst mal Noten- und Textblätter ausgeteilt und eine Runde "Do kanns zaubre" sowie "Summer of '69" geklampft, getrommelt und gesungen. Danach musste dann erst mal der geniale Gartengrill angeworfen werden, weil einige der schon am Freitag angereisten "Hunger" meldeten (dass das ausgefallene Frühstück in irgendeinem ursächlichen Zusammenhang mit dem verschwundenen Kasten Bier stehen könnte wurde in das Reich der Legenden verwiesen...).
Nachdem die erste Fuhre totes Tier mit Schichtsalat (hjamm, lecker) verspeist war trafen dann quasi zeitgleich Check, Iggy, Georg und Alpha ein. Nach großem Hallo und erstem Kennenlernen wurden dann gefühlte weitere zwei Tonnen Bandequipment in die Diele von Bumbe und Bumbenmann geschleift und dort sachgerecht verbaut, während die Arcade-Band jetzt in vollständiger Besetzung inklusive Pro-Drum und Pro-Keyboard ihre Arbeit aufnahm. Nachdem man vor Verstärkern, Gitarren, Bass, Mikros und Kabeln nirgends mehr hintreten konnte und auch der Beamer lief hiess es "jetzt starte doch mal RB3".
Schock! Drei XBox-Besitzer hatten am Vortag überlegt die RB3-DVD einzupacken, null XBox-Besitzer hatten das dann auch wirklich in die Tat umgesetzt. Epic Fail!
Glücklicherweise gab es in dem Moment dann erst mal Kaffee und Kuchen, um über das Unglück hinwegzutrösten (Mjammmjamm, auch lecker!). Dann wurde ein Piratenschiff nach Lohr entsand, um Mediamax, Expert und Videothek nach RB3 zu durchflöhen und Gefangene zu machen. Leider ohne Erfolg. Also Plan B: XBox in das WLAN vom Bumbenmann hängen (das zwischenzeitlich unter dem Ansturm von Konsolen, Notebooks, Smartphones und Äpfeln irgendwann man keine weiteren Nutzer mehr akzeptieren wollte...), Kreditkartendaten eingeben und RB3 online kaufen und runterladen. Hat funktioniert, allerdings hat sich das über ein paar Stunden hingezogen.
Also erst mal wieder die Notenblätter raus. Dabei ist dann unter anderem ein sehr launiges Cover von Extrabreits "Polizisten" entstanden, das leider niemand aufgenommen hat. Und wir haben mal an die Session vom letzten Mal angeknöpft und Amy MacDonald wieder zur Aufführung gebracht.
Dann war RB3 runtergeladen und es konnte wie geplant losgehen. In den folgenden Stunden waren eigentlich immer zwei bis drei Gitarren, ein Bass und zwei bis drei Micros im Einsatz. Der Bumbenmann hat sein tragbares Funkmikro gar nicht mehr abgelegt und damit zwischendurch Ansagen aus dem Garten gemacht "hier ein Hinweis vom Veranstalter: der Grill hat Betriebtemperatur". Und um das fette gepimpte Roland stand eigentlich immer eine Schlange von Rockern, die es auch mal so richtig krachen lassen wollten. Insgesamt hat das mit der Drum-Spur auf H oder X und den Gitarren und Bass je nach Song auf M oder H richtig gut funktioniert und hat mächtig Laune gemacht.
Aber auch auf der Arcade-Stage wurde die ganze Zeit weiter gerockt, wenn man nicht gerade beim Grillen und Schillen war. Irgendwie hatte zwar jeder sein Lieblingsinstrument, aber am Ende das Abends hatten fast alle Rocker so zwei bis fünf Instrumente mal ausprobiert.
Nebenbei wurde dann noch die von Check mitgebrachte totgesagte RB-Squier ausgetestet und nach etwas Hin- und Herstöpseln festgestellt: Gitarre und Adapter sind ok, nur das Midi-Kabel Schrott.
Nachdem wir dann einmal die Kracher von RB3 durchhatten, gab es noch mal wieder etwas Analog-Musik: Blues auf A, zu dem der Bumbenmann mit Unterstützung von Dani dann erst den Text von "Here I go again" und danach Melissa Etheridge gesungen hat (weil wir mal wieder kein Ende gefunden habe und der erste Text alle war). Und danach gabs noch eine Runde Iggy Pop.
Gegen Mitternacht wurde es dann langsam etwas ruhiger (nur Swiss Iggy trommelt noch verträumt weiter auf dem fetten Roland), der Rest machte es sich in der Grillhütte gemütlich, gemeinsam mit einem Fläschchen Bushmills.
Blondie und ich sind gegen zwei Uhr ins Bett gekrabbelt, über die Geschehnisse danach muss jemand anderes berichten (so sich jemand erinnern kann).
Der nächste Morgen begann mit Tellerklappern, Kaffeeduft und Radio Rock Antenne aus dem Internet. Und der Kommunikation Küche-Garten über die Shoutbox: "Frühstück" - "Geht nicht, es regnet".
Nachdem Check und Iggy noch in der Nacht gefahren waren und auch jmk früh los musste wurde dann in kleinerer Runde weiter gerockt und noch mal ein Best-of-RB3 auf der Pro-Bühne gespielt. Ok, so einen Crazy Train kann man jetzt nicht wirklich "sightread" spielen, aber viele Stücke klangen mit etwas Übung vom Vortag gar nicht mal so schlecht im zweiten Anlauf. Unvergessen die Gesangsperformance von blondie zu "du hast"...
So gegen Mittag wurde dann langsam mit dem Abbau begonnen, es gab viel "wem gehört denn dieses Klinkenkabel" und dann waren die Kofferräume von drei Tourbussen wieder voll. Der Bumbenmann musste irgendwann die Gibson "Sehr geil" in den Gewehrschrank sperren, weil sie immer wieder in einen der Tourbus-Kofferräume getragen wurde...
So gegen zwei Uhr wurden dann die Restbestände an toten Tieren, unschuldigen Salaten, nicht rechtzeitig geflüchteten Tomaten und herrenlosen Kuchenstücken vernichtet und die letzten Rocker liessen die Bumbefamilie mit einem größeren Bestand an ungewaschenem Geschirr zurück.
Wie es war? Sehr geil natürlich!
Vielen, vielen Dank an Bumbe und Bumbenmann für die (man muss inzwischen fast sagen "gewohnt perfekte") Organisation und die Gastfreundschaft, den Roadies für mitgebrachtes Equipment und allen Rockern für die tollen zwei Tage voller Musik.
